alternative payments blog
06 Oktober 2022, 8:27 (CEST)

ACCOUNT-TO-ACCOUNT ZAHLUNGEN

Ein Einblick in die aufsteigende Zahlungsmethode


Der Zahlungsverkehr der Zukunft verspricht bargeldlose und kartenlose Zahlungsmöglichkeiten. Im Fokus der Digitalisierung der täglichen Finanzwelt: elektronische Zahlungen.
PWC1 geht davon aus, dass dieser Wandel zwei parallele Trends umfasst: eine Entwicklung der Front- und Back-End-Teile des Zahlungssystems (Echtzeitüberweisungen, A2A-Zahlungen) und eine Revolution, die enorme strukturelle Veränderungen im Zahlungsökosystem mit sich bringt (Aufkommen von Kryptowährungen und Buy Now Pay Later-Angeboten). Viele Handelnde versuchen deshalb gerade herauszufinden, welche Zahlungsmethoden für sie die Richtigen sind.
Unser neuester Leitfaden bietet einen tiefen Einblick in Account-to-Account-Zahlungen (A2A), der Vorteile dieser Zahlungsmethode und was zu dieser Trendentwicklung führte.


Was Sie in diesem Blog erwartet:

  • Was sind Account-to-Account-Zahlungen?
  • Die Vorteile von A2A-Zahlungen
  • Was steckt eigentlich hinter dem Trend?
  • Auswirkungen für Händler und Zahlungsdienstleistende (PSPs)

Was sind Account-to-Account-Zahlungen?

Bei Account-to-Account-Zahlungen (A2A) wird Geld direkt von einem Konto auf ein anderes übertragen. Dabei ist diese Methode eigentlich nichts bahnbrechend Neues. Bestimmte Arten von A2A-Zahlungen, wie z. B. Lastschriften, sind eine bekannte, seit langem etablierte Zahlungsmöglichkeit, die nach wie vor auf hohes Vertrauen stößt. Erst durch Open Banking und verschiedenen Echtzeit-Zahlungsplattformen ist diese Transaktionsart erneut zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten von Debit- und Kreditkarten geworden.
Für die Implementierung von Account-to-Account-Zahlungen, können Händler entweder einen Payment Service Provider (PSP) nutzen oder sich direkt an einen Account-to-Account-Zahlungsanbieter wenden.
Wichtig zu wissen: Man unterscheidet zwischen zwei Arten von A2A Zahlungen: Die Push-Zahlungen und die Pull-Zahlungen.
Push-Zahlungen Pull-Zahlungen
Push-Zahlungen werden in der Regel für die Überweisung von Einmalzahlungen verwendet - sie erfordern, dass der Kundschaft manuell Zahlungen sendet oder "schiebt" (z. B. Banküberweisungen). Indem Kund:innen Benachrichtigungsaufforderungen gesendet werden, können auch APIs als Auslöser von Push-Zahlungen eingesetzt werden. Pull-Zahlungen werden immer dann verwendet, wenn Unternehmen Geld von Kund:innenkonten abheben oder einziehen möchten. Diese Art der Zahlung ist häufig bei wiederkehrenden Zahlungsmodellen (z. B. Abonnements, Versicherungen usw.) zu finden.


Welche Vorteile gibt es für Händler, Verbraucher:innen und Zahlungsdienstleistende?

Die Vorteile von Account-to-Account-Zahlungen

#1: Vorteile für Händler

Status quo: Die Kosten für Händler steigen immer weiter an. Die Kreditkartengebühren sind deutlich höher als früher. Ein Problem, das sich allerdings selbst in absehbarer Zeit nicht von selbst lösen wird.

Gerade deshalb sind kontobasierte Transaktionen für Handelnde äußerst attraktiv. Sie kommen in den Genuss niedrigerer Kosten und einer schnelleren, unwiderruflichen Abrechnung, ohne von Zahlungsdiensten Dritter abhängig sein zu müssen. Darüber hinaus reduziert sich der manuelle Aufwand immens. Hinzukommt ein verbesserter Cashflow. Das Geheimnis eines stets wachsenden und expandierenden Unternehmens besteht nämlich darin, den Cashflow im Griff zu haben. Wenn es also darum geht, besonders schnell Einnahmen zu generieren, sind A2A-Zahlungen ideal.

#2: Vorteile für Verbraucher:innen

Eine Account-to-Account-Zahlungslösung ist auch für Verbraucher:innen bequem und einfach. Neun von zehn Verbraucher:innen nutzen bevorzugt Lastschriften, um einen Teil oder alle ihrer regelmäßigen Rechnungen zu bezahlen.2
A2A-Zahlungen sind nicht nur praktisch, sie sind auch schneller und sicherer. Kund:innen lassen sich leichter von einem neuen Unternehmen überzeugen, wenn Transaktionen reibungslos und einfach gestaltet sind. Sprich, wenn ihnen Funktionalität, Geschwindigkeit und Komfort beim Einkauf geboten wird.

#3: Vorteile für PSPs

Die Partnerschaft mit einem A2A-Anbieter ermöglicht es Payment Service Providern, ihre bestehenden Dienste um eine weitere Einnahmequelle zu erweitern. Durch die einfache Implementierung über APIs können PSPs einen White-Label-A2A-Zahlungsdienst nutzen, um ihren Kundschaft eine moderne Zahlungsmethode anbieten zu können.
Durch die Kosteneffizienz von A2A-Zahlungen im Vergleich zu Karten und anderen alternativen Zahlungsmethoden können PSPs zusätzlich größere Gewinnspannen erzielen – vor allem, wenn sie zusätzliche Dienste anbieten.

Was steckt eigentlich hinter dem Trend?

Bis vor kurzem hatten handelnde Unternehmen kaum eine andere Wahl als die hohen Vermittlungsgebühren der Kartenanbietenden in Kauf zu nehmen. Als Amazon erstmals in Erwägung zog, bestimmte Kreditkarten nicht mehr zu akzeptieren, kam die Wende im November 2021 – ein Jahr nachdem die Kosten für Kartenzahlungen für Handelnde weltweit um 18 % auf 1,3 Milliarden Pfund gestiegen waren.3

Aber auch immer mehr Verbraucher:innen wissen diese neu entdeckte Zahlungsmethode zu schätzen. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage4 ergab, dass mehr als die Hälfte der Verbraucher:innen bereit wären, diese Zahlungsmethode anstelle der Kartenzahlung zu nutzen, wenn sie die Wahl hätten. In derselben Umfrage gab sogar ein Drittel der Verbraucher:innen an, dass für die Wahl der Zahlungsart auch die Vertrauenswürdigkeit einer Marke eine große Rolle spielt.
Selbst Branchenführer wie der Finanzriese Worldline hat A2A-Zahlungen als einen ihrer „Megatrends“ für das kommende Jahr bezeichnet.
Parallel dazu spricht ebenso PWC5 von der Evolution der Zahlungssysteme und von strukturellen Veränderungen in den Zahlungsökosystemen. Wir sehen noch weitere angesehene Branchenführer, die diese Richtung weisen: Anders la Cour, CEO von Banking Circle, ahnt, dass alternative Zahlungsmechanismen „die Art und Weise, wie Zahlungen in Europa abgewickelt werden, tatsächlich revolutionieren könnten“, und wir sind der Meinung, dass er mit dieser Annahme vollkommen richtig liegt.

Auswirkungen für Händler und Zahlungsdienstleister

Wir glauben, dass der Aufstieg von Account-to-Account-Zahlungen gerade erst beginnt, auch wenn wir uns aktuell noch inmitten des Kreditkarten-Höhepunkts befinden. Das rechtzeitige Erkennen dieses neuen Trends ist für Händler, Zahlungsdienstleistende, InsurTechs und andere Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um ihre Zahlungsprozesse rechtzeitig zukunftssicher zu gestalten. Gerade diese Unternehmen müssen jetzt beginnen besonders eng mit Anbietenden von Account-to-Account-Zahlungen zusammenzuarbeiten. Nur so können diese dabei unterstützen, dem digitalen Zahlungszeitalter gewappnet zu sein.

Unser Tipp: Händler:innen und Zahlungsverkehrsdienstleistende sollten hier insbesondere White-Label-A2A-Angebote in Betracht ziehen, um sich noch besser vertrauenswürdiger positionieren zu können.

Zusammenfassung

Die Renaissance von alternativen Zahlungsmethoden, wie z. B. Account-to-Account-Zahlungen, bringt die Plastikkarten-Herrschaft ins Schwanken. Tatsache ist, dass Kartenzahlungen nie wirklich für die digitale Welt von heute gemacht wurden. Sie eignen sich lediglich als hervorragendes Zahlungsmittel am Point-of-Sale und wurden für den Online-Bereich im Grunde genommen nur mäßig überarbeitet.
Die ersten Handelnden akzeptieren nach und nach nun wieder alternative Zahlungsmethoden, weil es für sie deutlich kosteneffizienter ist. Oft tragen diese nämlich bis zu 3 % der Transaktionen! Ganz zu schweigen von den Kosten für Rücklastschriften und anderen Kosten, die mit der Akzeptanz von Karten verbunden sind.
Kurzum: Account-to-Account-Zahlungen sind günstiger und einfacher für Unternehmen. Das hilft besonders kleinen (aber auch großen) Firmen hinsichtlich der Cashflow-Bewältigung.
Wenn Sie mehr über Account-to-Account-Zahlungen erfahren möchten, kontaktieren Sie uns gerne noch heute.

 

1 PwC Global. Payments 2025 & beyond: Navigating the payments matrix. Charting a course amid evolution and revolution, (Stand: 12.08.2022)
https://www.pwc.com/gx/en/industries/financial-services/publications/financial-services-in-2025/payments-in-2025.html

2 British Retail Consortium (BRC): Cards now account for more than four in every five pounds spent, (Stand: 12.08.2022)
https://brc.org.uk/news/corporate-affairs/cards-now-account-for-more-than-four-in-every-five-pounds-spent/ [21.09.2021]

3 Open Banking Excellence – Hanrahan, Brian: Open Banking is transforming retail, (Stand: 12.08.2022)
https://www.openbankingexcellence.org/blog/open-banking-is-transforming-retail/ [18.11.2021]

4 UK Finance : UK Payment Markets Summary 2021, (Stand: 12.08.2022)
https://www.ukfinance.org.uk/sites/default/files/uploads/SUMMARY-UK-Payment-Markets-2021-FINAL.pdf [Juni 2021]

5 PwC Global. Payments 2025 & beyond: Navigating the payments matrix. Charting a course amid evolution and revolution, (Stand: 12.08.2022)
https://www.pwc.com/gx/en/industries/financial-services/publications/financial

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